Klassische Informations- und Abschreckungsstrategien bezüglich legaler und illegaler Drogen haben sich bei präventiven Konzepten als nicht ausreichend erwiesen. Im Mittelpunkt moderner Präventionsansätze steht die umfassende Förderung persönlicher und sozialer Fähig- und Fertigkeiten. Diesem Lebenskompetenz-Ansatz liegt die Annahme zugrunde, dass Menschen, die

  • Selbstvertrauen besitzen und Eigenverantwortung übernehmen können
  • in der Lage sind, die eigene Meinung zu vertreten und Sachverhalte kritisch zu hinterfragen
  • mit ihren eigenen, auch unangenehmen Gefühlen umzugehen wissen und sich in andere Personen hineinversetzen können
  • ihre Stärken kennen, aber auch Schwächen sowie eigene Grenzen definieren und wahrnehmen 

bei Auftreten von Problemen oder Konflikten nicht auf Substanzen (oder auch andere potenziell gesundheitsgefährdende Verhaltensweisen) zurückgreifen, sondern andere Bewältigungsstrategien in belastenden Lebenssituationen anwenden.

Der Grundgedanke des Peer-Ansatzes ist es, die pädagogische Arbeit in bestimmen Zielgruppen von Angehörigen derselben durchführen zu lassen. Peer to peer oder auch Peer Involvement meint, wenn Laienmultiplikator*innen aus einer bestimmten Zielgruppe innerhalb derselbigen tätig sind. Neuere Forschungen belegen, dass der Einfluss der Eltern und anderer erwachsenen Bezugspersonen in der Pubertät schwindet, während die peer group, also die Gleichaltrigengruppe, an Bedeutung gewinnt. Insbesondere in Bezug auf den Konsum von legalen wie illegalen Substanzen, aber auch bezüglich anderer riskanter oder potenziell gesundheitsgefährdender Verhaltensweisen spielen Peers eine wichtige Rollen, da sie sich gegenseitig hinsichtlich ihrer Einstellungen oder Verhaltensweisen  beeinflussen können - negativ oder auch positiv.